Aktuell

"Konfuzius-Institut" - Das Magazin Aktuelle Ausgabe

Die chinesisch-deutsche Publikation „Konfuzius Institut“ wird seit 2014 herausgegeben. Den Lesern im deutschsprachigen Raum bietet das Magazin alle zwei Monate bereichernde und vielfältige Einblicke in die chinesische Kultur und Sprache.
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Bundespräsident Steinmeier zum 50. Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Volksrepublik China

11. Oktober 2022 / Zum heutigen 50. Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Volksrepublik China haben Bundespräsident Steinmeier und Chinas Staatspräsident Xi Jinping Telegramme ausgetauscht. Die beiden Präsidenten haben zudem ein Telefonat vereinbart, um über die bilateralen Beziehungen sowie aktuelle Herausforderungen in der globalen Politik zu sprechen. Der Wortlaut des Telegramms des Bundespräsidenten lautet:
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Veranstaltungen

Vortragsreihe CHINA HEUTE startet am Dienstag, 14.11.2023
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Zur Außen- und Sicherheitspolitik Chinas (abgeschlossen)
Prof. Dr. Michael Staack, Hamburg
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Urbanisierungsprozess in China

Mit Beginn der Reform- und Öffnungspolitik im Jahr 1978 ist China in eine Phase der beschleunigten Urbanisierung eingetreten. Seit 1992 ist die Urbanisierungsrate jährlich um 1,19% gestiegen, das ist das Dreifache des Weltdurchschnitts. Die Statistik weist für China im Jahre 2005 108 Städte mit Einwohnerzahlen zwischen 500 000 und einer Million aus, 75 Städte mit mehr als einer Million, 25 mit mehr als zwei Millionen und 13 mit mehr als vier Millionen Einwohnern. Die Urbanisierungsrate lag bei 42,99%.

Im Urbanisierungsprozess gibt es weltweit zwei Entwicklungsmodelle. Das eine ist das konzentrierte, das von den EU-Ländern favorisiert wird. In einem begrenzten, dicht besiedelten städtischen Gebiet gibt es zugleich zahlreiche Industriebetriebe. Bei diesem Modell spart man einerseits Bodenfläche, andererseits erhöht man die Allokationseffizienz des Bodens. Das andere Modell zeigt eine weit gestreute Bebauung, repräsentativ dafür sind die USA. Typisch für dieses Modell sind eine relativ geringe Bevölkerungsdichte und ein vergleichsweise hoher Energieverbrauch. Gegenwärtig ist China mit folgenden Herausforderungen konfrontiert: Fruchtbares Ackerland und Wasser sind knapp, wodurch Interessenkonflikte bei der Nutzung dieser Ressourcen entstehen. Zahlreiche ländliche Wanderarbeiter strömen nur in einige wirtschaftlich entwickelte Gebiete. Unter diesen Umständen hat sich China für das konzentrierte Entwicklungsmodell entschieden, womit eine Wohnungspolitik auf der Grundlage einer intensiven Nutzung der Bodenfläche angesteuert wird, um künftigen Generationen ausreichend gutes Ackerland und ausreichende Bodenfläche zu überlassen. Würde China das US-amerikanische Entwicklungsmodell wählen, müsste sich unser Land von Getreideimporten abhängig machen.

Gegenwärtiges Ziel der Urbanisierung ist es, die Urbanisierungsrate von 42,99% des Jahres 2005 auf 70% im Jahre 2050 ansteigen zu lassen. Dies bedeutet einen jährlichen Zuwachs von durchschnittlich einem Prozentpunkt und die Abwanderung von etwa 12 Millionen Landbewohnern jährlich in die Städte. China wird für den Urbanisierungsprozess Kosten in nicht zu vermeidendem Umfang zu tragen haben. Die wirtschaftliche und gesellschaftliche Struktur wird durch diesen Prozess stark beeinflusst und eine Reihe schwieriger Probleme können auftreten. Beispielsweise werden in den ersten 20 Jahren dieses Jahrhunderts hinsichtlich der Bevölkerungszahl, der Zahl der Beschäftigten und der Seniorenzahl neue Rekorde erreicht. Energie und Naturressourcen werden übermäßig verbraucht werden, die Umweltsituation wird sich nur teilweise verbessern, im Großen und Ganzen betrachtet aber verschlechtern. Das Tempo und die Qualität des Aufbaus der Infrastruktur kann dem städtischen Bedarf nicht genügen. Dies alles wird starken Druck auf die Urbanisierung Chinas ausüben.


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